SVC hadert mit starken Ludwigshafenern und den Schiedsrichtern

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Ludwigshafen – Normalerweise sind es die zahlreichen Tore, die ein Spiel nervenaufreibend machen: Ganz anders sah es hingegen beim Aufeinandertreffen der Wasserballer des Schwimmverein Cannstatt mit dem WSV Vorwärts Ludwigshafen aus. Obwohl zahlreich gefallen, traten die Tore im Schwaben-Pfalz-Duell beinahe komplett in den Hintergrund. Stattdessen waren es zweifelhafte Schiedsrichterentscheidungen und körperliche Härte im Wasser, die die knappe 16:17 (3:3,7:5,3:5,3:4)-Niederlage für den SVC unschön begleiteten.

Eigentlich bringt das Cannstatter Urgestein Andras Feher mit seinen über zwanzig Jahren Trainererfahrung so gut wie nichts mehr aus der Ruhe. Verrückte Aufholjagden, packende Fünfmeterkrimis und so manche wilde Schiedsrichterdiskussion hat der Ungar in seinen dutzenden Jahren Ligaalltag bereits aus nächster Nähe miterlebt – doch selbst Vertraute hören das Wort „skandalös“ nur selten aus seinem Mund, wenn es um die Schiedsrichterleistung geht.

Keine andere Formulierung schien Feher derweil im Nachklapp der Auswärtspartie gegen den WSV Vorwärts Ludwigshafen zu finden – selbst am Montag nach der knappen Niederlage war der Trainer immer noch verärgert über die Erlebnisse aus dem Ludwigshafener Hallenbad Süd vom Samstagabend.

Dabei waren seine Schützlinge gegen den leicht favorisierten Gastgeber noch so gut gestartet: Die pfälzische Führung nach drei Minuten glich Novak Zugic sogleich aus, zur ersten Viertelpause stand es 3:3. Doch schon da zeichnete sich Erstaunliches im Spielprotokoll ab: Trotz der Härte, die auf beiden Seiten geherrscht habe, hätte das Schiedsrichtergespann auf 7:1-Hinausstellungen gegen den SV Cannstatt entschieden, so Feher im Rückblick auf die Begegnung. In einer temporeichen Sportart wie Wasserball kann ein solches Ungleichverhältnis schnell spielentscheidend werden, weshalb der SVC-Trainer einmal mehr mit Unverständnis reagierte: „Ludwigshafen hat eine härtere Pressverteidigung gespielt als wir, permanent Stürmerfouls gemacht und sich durchgezogen. Nichts davon, oder nur sehr wenig, wurde geahndet.“ Das Resultat kam im weiteren Spielverlauf immer deutlicher zur Geltung: Der SVC verlor zeitweise seinen roten Faden, während sich die Ludwigshafener von der heimischen Kulisse zur Führung tragen ließen.

Für alles möchte Andras Feher dabei keineswegs die Schuld beim Schiedsrichtergespann suchen: „Klar hatten wir heute körperlich überlegene Gegner, die uns in vielem einen Schritt voraus waren. Ludwigshafen spielt stark und hat Erfahrung im Team. Einiges hätte heute trotzdem anders verlaufen müssen.“ Für ähnlich unentschuldbar hält er es, dass zwei seiner Spieler sich zu Ausschlüssen mit Ersatz, die „rote Karte des Wasserballs“, wegen Meckerns hinreißen ließen. Das, so der Sauerwasserstädter, hätte vermieden werden können, auch wenn er seine Schützlinge und deren Wut gegen Ende des Spiels mehr als verstehen könne.

Trotz stärkerer Ludwigshafener hielt der SVC lange den Anschluss, glich fünf Minuten vor Schluss sogar nochmals auf 15:15 aus. Nun machte sich die ausdünnende Cannstatter Besetzung im Spielgeschehen zunehmend bemerkbar – nur noch zehn Spieler hatte Feher in den entscheidenden Minuten zur Verfügung, darunter ein etatmäßiger Torwart. Die Gäste kämpften weiter um die zwei Auswärtspunkte, blieben am Ende jedoch ohne Erfolg. Die Übermacht vom Rhein konnte schlussendlich ein knappes 17:16 über die Zeit retten.     

Für den SV Cannstatt waren im Einsatz: Anastasios Bitsos, Soma Mihalik (beide im Tor), Tin Delmo (2 Tore), Moritz Hartmann, Julian Thran (2), Benjamin Lehmann, Adrian Thran, Evan Müller (3), Daniel Stoll, Djordje Milojkovic (2), Novak Zugic (7), Valentin Tuda, Christoph Vorpahl.