SV Cannstatt zurück in der U18 Bundesliga

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Stuttgart – Die erfolgreiche U18-Bundesligasaison 2016/2017 weckt am Cannstatter Neckarufer bis heute besonders positive Erinnerungen: Damals gehörte die blutjunge Talentauswahl des Schwimmverein Cannstatt zu den besten der Liga, feierte Siege, triumphierte in den Playoffs und wurde in ihrem Freudentaumel erst im Finale von den übermächtigen White Sharks Hannover gestoppt. Die meisten der damaligen Jungspunde sind inzwischen weitergezogen, haben wie Filip Zugic (heute SV Ludwigsburg), Vincenzo Inguanta (SSV Esslingen) oder Finn Julius Wörn (in der 1. Mannschaft des SVC) längst Engagements im hochklassigen Herrenbereich gefunden.

Einzig geblieben ist die positive Konnotation mit der U18-Bundesliga und so arbeitete das Team um Wasserball-Abteilungsleiter Hans Steinmayer bereits seit Längerem an den Planungen eines Comebacks in Deutschlands höchste Juniorenspielklasse. Allzu verlockend schien den Verantwortlichen dabei die überregionale Verortung des Zweitligisten und eine Neuauflage alter Glanzzeiten in der Jugend, wie Hans Steinmayer berichtet: „Wir wollen gerne wieder an alte Erfolge anknüpfen und erhoffen uns einfach einen besseren Zulauf an Jugendlichen. Die U18-Bundesliga ist im Nachwuchsbereich ein enorm wichtiges Zugpferd.“

Lange im Stillen bearbeitet, wird besagtes Zugpferd nun ab kommenden Samstag tatsächlich wieder in Stellung gebracht werden: Dann nämlich beginnt für die neu formierte U18-Jugend mit einem Heimspiel gegen den SC Neustadt/Weinstraße der Kampf um die ersten Punkte in der Hauptgruppe B der Liga. Mit ein Grund für die vorsichtige Eingruppierung des SV Cannstatt in die zweite, und damit schwächere, Spielgruppe ist sicherlich der neu gewählte „Stuttgarter Weg“, wie ihn Abteilungsleiter Steinmayer erläutert: „Die Jahrgänge 2001 und jünger, die nun in der U18 spielberechtigt sind, haben beim Schwimmverein Cannstatt merklich unter der jahrelangen renovierungsbedingten Schließung des Mombachbades gelitten. Die vielen talentierten Spieler, die uns dadurch weggebrochen sind, mussten wir in der Kaderplanung nun in Kooperation mit anderen Vereinen kompensieren.“

Deswegen werden am kommenden Samstag gleich mehrere Jungtalente ihr Debüt für den Cannstatter Traditionsverein feiern: An den Neckar geholt wurden diese – in enger und bisher beispiellos kooperativer Abstimmung mit den Heimatvereinen – aus den regionalen Kaderschmieden des 1. BSC Pforzheim, des SSV Freiburg, des WSV Darmstadt, des PSV Stuttgart und des SSV Esslingen. Zumeist bleiben die Ausbildervereine auch weiterhin die Trainingsstätte der 14- bis 17-jährigen – einzig für die Auftritte in der Junioren-Bundesliga ziehen sie im Rahmen eines sogenannten Zweitstartrechts SVC-Badehosen über.

Aber auch auf Cannstatter Eigengewächse müssen die Zuschauer in dieser Premierensaison keineswegs verzichten: Gleich fünf Lokalmatadore aus dem eigenen Nachwuchsbereich stehen an diesem Samstag im Kader. Ergänzt wird der Cannstatter Markenkern zudem durch einen alten Bekannten auf der Trainerbank. Für die Mannschaftsbetreuung bei den kommenden zehn Spielen konnte vor wenigen Wochen Thorsten Kraut gewonnen werden. Der Vater des ehemaligen U18-Spielers Tim Kraut vertrat den SV Cannstatt selbst lange Jahre in Bundesligagewässern und bringt darüber hinaus einiges an Erfahrung als Trainer mit an den Beckenrand.
Wie sich die neu zusammengewürfelte Mannschaft im harten Ligaalltag beweisen wird, werden die nächsten Wochen zeigen – eines ist indes schon sicher: Mit den Junioren kehrt ein Stück aufregende Bundesligaluft an die Mombachquelle zurück.

Besucher bei sämtlichen Heimspielen sind herzlich willkommen. Die erste Begegnung gegen den SC Neustadt/Weinstraße findet an diesem Samstag um 18 Uhr im Inselbad Untertürkheim statt. Der Eintritt ist frei.

Von Felix Heck