Englische Woche mit Höhen und Tiefen

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Frankfurt/Nürnberg – Die erste englische Woche der Saison endete für die Zweitligawasserballer des Schwimmverein Cannstatt mit gemischten Gefühlen: Während sich die Mannschaft um Trainer Andras Feher am Samstag noch deutlich mit 7:13 (1:2,1:4,1:4,2:4,3:3) der starken Konkurrenz aus Frankfurt geschlagen geben musste, konnte man am Folgetag gegen den 1. FC Nürnberg Schwimmen zumindest in der ersten Runde des Süddeutschen Pokals für klare Verhältnisse sorgen. Dank eines 15:11(4:2,2:1,5:5,4:3)-Auswärtssieges darf der Verein aus der Landeshauptstadt auch weiterhin Pokalluft schnuppern.

Es war keine besonders einfache Woche für die Wasserballherren von der Mombachquelle: Bereits das knappe Duell am Mittwochabend gegen die SGW Leimen/Mannheim hatte ordentlich an den Kräften des doch recht kompakten Kaders gezehrt – doch damit noch nicht genug: Die eng getaktete Ligaplanung macht die ein oder andere englische Woche auch für den SVC unabdingbar und so war der bisherige Spitzenreiter am Wochenende gleich ein zweites beziehungsweise drittes Mal gefordert. Den positiven Trend der letzten Partien konnte man dabei beim Auswärtsauftritt gegen den Ersten Frankfurter SC nicht fortsetzen: Die Hessen zeigten sich in allen Phasen des Spiels deutlich gefestigter in ihrer Rolle als favorisierte Hausherren. So mussten sich die Gäste aus Schwaben schlussendlich gerechtfertigt mit 7:13 geschlagen geben – wohlgemerkt zum ersten Mal in dieser Spielzeit, in der der SV Cannstatt bisher eine weiße Weste vorweisen konnte.

Besonders die körperliche Überlegenheit der Frankfurter habe es seiner Mannschaft schwer gemacht, konstatierte Trainer Andras Feher nach Spielende. Aber auch der gefährliche Frankfurter Center, Tomas Krajovic, ließ sich schlicht nicht effektiv bändigen. „Ihn haben wir dieses Mal einfach nicht in den Griff bekommen und so hat er am Ende mit sechs Toren maßgeblich zum Sieg seiner Mannschaft beigetragen“, so Feher.

Weitaus positiver gestaltete sich da schon die Auswärtsfahrt am darauffolgenden Sonntag: Weniger als 24 Stunden nach der Niederlage in Frankfurt stürzten sich die Sauerwasserstädter, nun auf Mission in der ersten Runde des Süddeutschen Wasserballpokals, erneut in fremde Gewässer. Ungleich kraftvoller startete man dieses Mal in die Partie gegen den 1. FC Nürnberg. Der bayerische Oberligist war den Gästen in allen Punkten unterlegen, was sich früh auf der Anzeigetafel abzeichnete: Zur Pause führten die Cannstatter bereits mit drei Toren Vorsprung – und das, obwohl es bereits zu Beginn der Begegnung eine Schrecksekunde für Gäste-Coach Feher gegeben hatte: Der SVC-Routinier zwischen den Pfosten, Torwart Anastasios Bitsos, hatte im Zweikampf mit dem Nürnberger Vladislav Romine dessen Finger ins Auge bekommen und musste somit verletzungsbedingt das Becken verlassen.

Auch in den Folgeminuten zeigten sich die Gastgeber eher rabiat im Umgang und versuchten immer wieder aufs Neue durch hart an der Grenze zum Erlaubten geführte Duelle das Spiel zu drehen. Doch die Angriffe blieben weitestgehend ohne Erfolg: Auch ohne die Unterstützung ihres invaliden Torhüters ließ sich der SVC nicht aus der Ruhe bringen und zog mit einem zu keiner Zeit gefährdeten 15:11 in die nächste Pokalrunde ein.

Die Freude war entsprechend groß, auch wenn dieser Erfolg vorerst kaum mehr als Begleitmusik für die Verantwortlichen beim Schwimmverein Cannstatt bleibt. Der Zweitligist muss nun erst einmal die hart erkämpfte Position in der Spitzengruppe der Zweiten Liga festigen. Als nächstes möchte ihm diese der 1. BSC Pforzheim streitig machen, der zum Auftakt einer direkt anschließenden, weiteren englischen Woche am Mittwochabend im Mombachbad gastiert. Anpfiff im Regionalderby ist um 20.15 Uhr.

Für den SV Cannstatt waren im Einsatz:

Anastasios Bitsos, Soma Mihalik (beide im Tor), Miles Müller (0 Tore gg. Frankfurt/1 Tor gg. Nürnberg), Fabian Thran, Julian Thran (2/0), Moritz Hartmann (nur gg. Frankufrt), Adrian Thran (0/2), Evan Müller (0/3), Daniel Stoll, Valentin Tuda, Mike Troll (1/4), Djordje Milojkovic (2/5), Lennart Löscher (nur gg. Nürnberg)

Von Felix Heck