Der SV Cannstatt unterwegs im Zeichen der Städtepartnerschaft

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Lodz – Nicht nur als traditionsreicher Vertreter des deutschen Wasserballs war der Schwimmverein Cannstatt am vergangenen Wochenende unterwegs: Neben dem Sammeln von Spielpraxis ging es bei dem Turnierwochenende in Lodz vor allem um das Pflegen der Städtepartnerschaft zwischen Stuttgart und der zentralpolnischen Metropole.

Die letzten spielfreien Wochen waren an der Mombachquelle keineswegs auch trainingsfrei: Statt auf Punktejagd zu gehen, hatte Trainer Andras Feher bereits vor den Osterfeiertagen mit der Vorbereitung auf die nächsten richtungsweisenden Partien im Sommer begonnen. Hinzu kam ein speziell für die Zweitligamannschaft ausgerichtetes Techniktraining, das, von dem SVC-Schwimmer und erfahrenen Trainer Matthias Schmitt durchgeführt, zweimal wöchentlich für Schweißtropfen sorgte. Einzig ein Detail blieb während dieser intensiven Wochen immer wieder etwas auf der Strecke: die ebenso dringend benötigte Spielpraxis.

Aus diesem Grund bezeichnet Andras Feher auch in der Retroperspektive das Partnerschaftsturnier in der polnischen Stadt Lodz als wahren „Glücksgriff“: „Hier konnten wir vor Wiederbeginn der heißen Phase nochmals ganz stressfrei und ohne großen Druck die Feinheiten aus dem Training unter wettkampfnahen Bedingungen erproben.“

Dafür zur Verfügung standen gleich drei hochkarätige Gegner – alle aus Städten, die mit dem Gastgeber in freundschaftlicher Verbindung stehen. Gleich am Anreisetag ging es gegen ebendiese Hausherren, die in den letzten Jahren gleich mehrmals die polnische Meisterschaft für sich entscheiden konnten. Entsprechend schwierig gestaltete sich der Spielverlauf, an dessen Ende die Gastgeber verdienterweise lauter jubeln durften. Auch gegen die ukrainische Mannschaft aus Lwiw musste der SVC nach starkem Kampf den Kürzeren ziehen, ehe am Sonntag der erste Sieg zum finalen dritten Platz gelang. Gegen die Wasserballer aus der weißrussischen Hauptstadt Minsk behaupteten sich die Sauerwasserstädter souverän mit 10:7 und ließen auch Trainer Andras Feher, dem auf der kleinen Auswärtstournee noch einige wichtige Schlüsselspieler wegen anderweitigen Verpflichtungen fehlten, positiv in die Zukunft schauen.

Doch für Andras Feher war nicht nur die sportliche Bilanz erwähnenswert. Ebenso deutlich unterstrich der Ungar den kulturellen Aspekt der Reise, der zwischen den drei Spielen ebenso Platz fand. So brach man am spielfreien Samstagvormittag zu einem mehrstündigen Stadtrundgang durch die als Polens Filmmetropole bekannte Stadt auf, die seit 1988 offiziell freundschaftliche Beziehungen mit der Landeshauptstadt Stuttgart pflegt. Auch das ein Grund für Andras Feher, den engen Kontakt nach Polen weit über das kurze Wochenende zu halten: „An uns herangetragen wurde die Bitte zur Turnierteilnahme durch den Sportkreis der Stadt. Nicht nur sportlich haben wir dieses Angebot gerne angenommen. Mindestens genauso wichtig ist meiner Meinung nach der freundschaftliche Austausch und als SV Cannstatt fühlen wir uns geehrt, hier etwas beigetragen zu haben.“

Und so freut man sich an der Mombachquelle nicht nur bestens vorbereitet auf die jetzt kommenden Herausforderungen in der Liga, sondern auch auf weitere Besuche in Lodz oder gar eine Stippvisite der Polen am Neckar.

Von Felix Heck