Stuttgart – Nach dem ersten in einer Reihe von Auswärtsspielen für die Zweitligawasserballer des Schwimmverein Cannstatt hadert man an der Mombachquelle vor allem mit einer fragwürdigen Schiedsrichterleistung. Schlussendlich verlor der SVC am vergangenen Samstag mit 10:14 (0:3, 2:2, 4:1, 4:8) gegen den WSV Vorwärts Ludwigshafen.
Dass dieses Zweitligaspiel insbesondere eine körperliche Herausforderung werden würde, konnte SVC-Trainer Andras Feher bereits im Vorhinein prognostizieren. Der Tabellenvierte aus der Pfalz ist für seine körperliche Spielweise bestens bekannt in der Liga – vor allem für deutlich jüngere Teams wie die des Schwimmverein Cannstatt eine echte Herausforderung. Entsprechend einseitig gestaltete sich der Auftakt der Partie im Ludwigshafener Hallenbad. Mit drei Treffern in Folge zogen die Gastgeber schnell voran, ehe Rekonvaleszent Finn Julius Wörn für den SVC aufschließen konnte. Erst mit dem Seitenwechsel erstarkten auch die Württemberger zunehmend, die zum Ende des dritten Spielabschnitts sogar verdienterweise zum 6:6 ausgleichen konnten. Doch erneut schafften die Hausherren den deutlicheren Unterschied und zogen in wenigen Minuten in unerreichbare Ferne für den SVC – was Trainer Andras Feher nach Spielende nicht unbedingt auf die eigene Leistung zurückführte: „Wir haben heute, denke ich, über weite Phasen des Spiels ebenbürtig agiert. Weitaus bedenklicher fand ich da schon die Schiedsrichterleistung, die aus dem Spiel ein totales Chaos gemacht hat.“
Vor allem einen fehlenden „roten Faden“ in den Entscheidungen und unkonventionelle Regelwerksauslegungen in teils spielentscheidenden Momenten bemängelte der erfahrene Trainer nach dem Abpfiff. So musste bereits zu Beginn des dritten Viertels Centerverteidiger Evan Müller das Wasser mit einer roten Karte das Becken verlassen – für Feher „in dieser Situation absolut unverständlich“. Dass kurz darauf Bruder Miles Müller und Linkshänder Adrian Thran nach drei Zeitstrafen ein ähnliches Schicksal ereilte, machte die Lage des Zweitliganeulings nicht gerade einfacher. Mit nur noch einem Ersatzspieler auf der Bank operierte der SVC fortan an der Grenze des Machbaren – und brach nach einem starken dritten Viertel in den Schlussminuten in sich zusammen. Für Andras Feher ist das ein mehr als ärgerliches Resultat der Auswärtsfahrt: „Ob wir ohne diese Entscheidungen der Unparteiischen gewonnen hätten, sei mal dahingestellt, denn wir wissen um die Stärke der Ludwigshafener. Aber beide Teams waren heute sichtlich verunsichert und so entwickelte sich vielmehr ein Hauen und Stechen als ein wirkliches Spiel auf Zweitliganiveau.“
Trotz der ärgerlichen Niederlage gilt es für die siebtplatzierten Cannstatter nun, die Spannung hochzuhalten und fokussiert die mehrwöchige Spielpause anzugehen. Diese soll vor allem der Vorbereitung auf die Freibadsaison gewidmet werden, die für den SV Cannstatt kurz nach Pfingsten am 2. Juni beginnt. Dann treten die Zweitligawasserballer erstmals unter freiem Himmel gegen den Letztplatzierten aus Friedberg an.
Für den SV Cannstatt waren im Einsatz: Anastasios Bitsos (TW), Miles Müller, Julian Thran, Lennart Löscher (1 Tor), Adrian Thran, Evan Müller, Daniel Stoll (1), Braeden Drennan (2), Benjamin Lehmann, Finn Julius Wörn (3), Tim Kraut (3)
Von Felix Heck